Bericht aus Kreistagssitzung vom 18.9.2017
Antrag der Kreistagsfraktion mehrheitlich angenommen.
„Wir stimmen dem Antrag zu, weil er richtig ist.“ So kommentierte der Vorsitzende der CDU –Fraktion im Kreistag, Mike Ruckh, den Antrag unserer Fraktion zur Wiedereinführung der Jahreskarte im Verkehrsverbund, während der Kreistagssitzung am 18. September 2017.
Mit der Tarifänderung im VVO wurde zum 1.August 2017 unter anderem das Angebot der Jahreskarte in der Tarifstruktur ersatzlos gestrichen. Dies führt gerade bei Berufspendlern, die bewusst Bus und Bahn der Fahrt im eigenen PKW vorziehen, zu erheblichen Mehrkosten, die weit über die jährlichen Tarifanpassungen hinausgehen.
Die LINKE forderte mit ihrem Antrag den Landrat und die Mitglieder des Kreistages die in der Zweckverbandsversammlung des VVO Mitglieder sind auf, in der nächsten Verbandversammlung einen Antrag zu stellen, der das Ziel hat, die Jahreskarte schnellstmöglich wieder einzuführen.
Es ist absurd, von Attraktivitätssteigerungen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu sprechen und dann im selben Atemzug diejenigen zu bestrafen, die regelmäßig den ÖPNV nutzen.
Begründet wurde die Abschaffung wie folgt: „Der weitere Preisvorteil, den Jahreskarteninhaber bislang gegenüber Abo-Monatskarten-Kunden genossen, ist nicht als ein zusätzliches Instrument der Kundenbindung zu verstehen. Vielmehr erzielten die Verkehrsunternehmen in Zeiten höheren Zinsniveaus auf die von den Jahreskartenkunden zu Jahresbeginn gezahlten Einmalbeträge Zinsgewinne, welche sie als Skonto an die Kunden weiterreichen konnten. Diese Möglichkeit der Erzielung von Zinsgewinnen bleibt den Verkehrsunternehmen in der derzeitigen Nullzinssituation versagt. Seit 2016 berechnen die meisten Geschäftsbanken sogar Negativzinsen auf die Einlagen von Unternehmen. Deshalb war die Abschaffung des Skontos bei Jahreszahlweise der folgerichtige Schritt.“
In ihrer weiteren Stellungnahme ging die Verwaltung auch nicht auf den dann höheren Verwaltungsaufwand bei den Verkehrsbetrieben ein. Bei einer Jahreskarte muss nur einmal geschaut werden, ob die Zahlung erfolgt ist, bei der Monatskarte sind ist es zwölfmal, wo dies gemacht werden muss.
Dieses Anliegen unterstütze die Mehrheit der Kreistagsmitglieder und sie stimmten dem Antrag zu. Damit ist der erste Schritt gemacht. Um auch die Zustimmung in der Verbandsversammlung zu bekommen, haben wir die anderen Linksfraktionen in den umliegenden Landkreisen gebeten, ebenfalls solche Anträge in ihren Gremien zu stellen.
Für unsere Fraktion gehört der ÖPNV zur Daseinsführsorge, er muss flächendeckend und attraktiv sein. Dafür werden wir uns auch zukünftig einsetzen.