Antrag der Fraktion DIE LINKE zum Thema Drohende Schließung der Gynäkologie im Sebnitzer Krankenhaus

Der Kreistag möge beschließen:

Der Kreistag spricht sich gegen die geplante Schließung der Gynäkologie im Krankenhaus in Sebnitz aus und fordert den Landrat auf, mit allen ihm zu Verfügung stehenden Mitteln darauf hinzuwirken, dass die gynäkologische Abteilung in der Asklepios Sächsische Schweiz Klinik für die gesundheitliche Versorgung in der Region weiterhin erhalten bleibt.

Begründung:

Nach inzwischen von verschiedenen Seiten, einschließlich der Geschäftsführung des Krankenhauses, bestätigten Informationen ist beabsichtigt, die gynäkologische Abteilung im Asklepios-Klinikum in Sebnitz wegen angeblich fehlender Wirtschaftlichkeit zu schließen, möglicherweise schon Ende Dezember dieses Jahres.

Eine Schließung der Gynäkologie ist falsch und sollte aus mindestens drei Gründen verhindert werden: Zum einen würde für die Patientinnen aus der Region eine ganz wichtige und zudem hoch leistungsfähige wie erfahrene Anlaufstelle wegfallen, wodurch sich die Wege für künftige Behandlungen und auch Operationen (inklusive der Besuche von Angehörigen) deutlich verlängern würden.
Zweitens würde die Umsetzung der Schließungspläne zugleich das Ende des zertifizierten Brustzentrums Ostsachsen bedeuten. Dieses auf die Behandlung von Brustkrebs spezialisierte Zentrum wurde 2003 gegründet und 2005 als erstes seiner Art in Deutschland nach neuen Richtlinien zertifiziert und gemeinsam mit dem Klinikum Oberlausitzer Bergland sehr erfolgreich betrieben. Das soll jetzt offenbar geopfert werden. Wofür eigentlich? Drittens: Sollte es tatsächlich zum Aus für die Gynäkologie kommen, steht eher über kurz als lang die Zukunft des gesamten Klinikums auf dem Spiel, weil es nach der schon erfolgten Schließung der Geburtenstation perspektivisch den Status als Krankenhaus der Grundversorgung verlieren könnte und womöglich komplett geschlossen werden müsste.

Daher sind alle politischen Verantwortungsträger aus der Region und insbesondere der Kreistag gefordert, hier schnell und unmissverständlich zu intervenieren. Dies war schon einmal erfolgreich und hat zum Beispiel zum Erhalt der Kinderklinik in Pirna beigetragen.

Mit freundlichen Grüßen

Verena Meiwald

Fraktionsvorsitzende